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Sitzungseröffnung: Gedenken an Tschernobyl

Der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz erinnerte an die Opfer und Helden der Katastrophe von Tschernobyl in der Sowjetrepublik Ukraine vor 30 Jahren. Im Reaktorblock 4 kam es zur Kernschmelze und zu einer Explosion. Radioaktives Material verseuchte weite Teile Russlands, Weißrusslands und der Ukraine. Die radioaktive Wolke zog nach Mitteleuropa und hinauf bis zum Nordkap, so Schulz, der Europas Pflicht anmahnte, für die Sicherheit seiner Atomkraftwerke Sorge zu tragen.

 „Bis heute ist die genaue Zahl der an den Folgen der Verstrahlung erkrankten und gestorbenen Menschen umstritten, wahrscheinlich wird die Zahl nie ganz genau zu ermitteln sein“, sagte Schulz, der von dramatischen Größenordnungen sprach. „Es wird von Zigtausenden, in manchen Schätzungen von Hunderttausenden Toten ausgegangen.“

Er würdigte und lobte die zumeist jungen Männer, die „ohne Schutz und ohne Warnung mitten in die Katastrophe geschickt wurden“, um sie einzudämmen. „Diesen Menschen ist es wohl zu verdanken, dass alles nicht noch schlimmer kam. Doch viele dieser Helden bezahlten ihren Einsatz mit Leib und Leben“, hob Schulz hervor.

„Tschernobyl bleibt als Ruine ganz sicher ein Mahnmal der Katastrophe – und Tschernobyl bleibt ein Problem. Der Rückbau der kerntechnischen Anlagen ist technisch wie finanziell extrem aufwendig. Die neue Schutzhülle etwa, die den provisorischen Schutzmantel von 1986 ersetzen soll, wird frühestens im Jahre 2017 fertig gestellt und wird zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro kosten“, bemerkte der Präsident.

Er gab zu, dass es viele unterschiedliche – parteipolitische und nationalstaatliche – Auffassungen über die Nutzung der Atomkraft gebe, und sagte abschließend: „Aber über diese unterschiedlichen Auffassungen hinweg müssen wir uns in jedem Fall auch in Erinnerung an diese Katastrophe darauf einigen, dass wir dafür Sorge dafür zu tragen haben, dass Atomkraftwerke in Europa und in unserer Umgebung sicher sind.“

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