• EU-Initiative für Bestäuber zur Rettung von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten unzureichend
• Gezieltere Maßnahmen zum Schutz der Bestäuber erforderlich
• Forderung nach verbindlichen Reduktionszielen für den Einsatz von Pestiziden
Die Abgeordneten fordern die Kommission auf, ihre Initiative für Bestäuber zu verbessern und neue Maßnahmen zum Schutz von Bienen und anderen Bestäubern vorzuschlagen.
In einer am Mittwoch angenommenen Entschließung begrüßt das Parlament die EU-Initiative für Bestäuber, betont aber, dass sie in ihrer jetzigen Form Bienen und andere Bestäuber nicht hinreichend vor einigen der vielen Ursachen für den Rückgang ihrer Bestände schützt, darunter Landnutzungsänderungen, der Verlust von Lebensräumen, intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung, Pflanzenschutzmittel, Umweltverschmutzung, der Klimawandel und invasive gebietsfremde Arten.
Da Bestäuber für die biologische Vielfalt, die Landwirtschaft und die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten von wesentlicher Bedeutung sind, fordern die Abgeordneten die Kommission auf, ein umfassendes Aktionsprogramm für Bestäuber umzusetzen sowie zu diesem Zweck ausreichende Mittel vorzusehen.
Verringerung des Einsatzes von Pestiziden notwendig
Um die Rückstände von Pestiziden in den Lebensräumen von Bienen weiter zu senken, muss die Verringerung der Verwendung von Pestiziden zu einem grundlegenden Ziel der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werden, so die Abgeordneten.
Sie fordern auch, dass EU-weite verbindliche Reduktionsziele in die anstehende Überarbeitung der Richtlinie über die nachhaltige Verwendung von Pestiziden aufgenommen werden müssen.
Das Parlament spricht sich schließlich für eine Erhöhung der finanziellen Mittel zur Unterstützung der Erforschung der Ursachen des Bienenschwunds aus, um die Vielfalt der Bestäuberarten zu schützen.
Die Entschließung wurde per Handzeichen angenommen
Hintergrundinformationen
Im April 2018 einigte sich die EU darauf, die Verwendung im Freien von Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam, die als Neonikotinoide bekannt sind, vollständig zu verbieten. Mehrere Mitgliedstaaten haben jedoch Notfallzulassungen für den Einsatz dieser Neonikotinoide auf ihrem Hoheitsgebiet gemeldet.
Nach Forderungen des Parlaments und des Rates, dem Rückgang des Bestands an Bestäubern entgegenzuwirken, hat die Kommission am 1. Juni 2018 ihre Mitteilung über die EU-Initiative für Bestäuber vorgelegt.
Nach Angaben der Kommission sind allein in der EU rund 84 % der Kulturpflanzenarten und 78 % der Wildblumenarten zumindest teilweise von der Bestäubung durch Tiere abhängig. Bis zu 15 Milliarden Euro des jährlichen landwirtschaftlichen Ertrags der EU werden direkt auf Bestäuber zurückgeführt.