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Europäische Kommission und Europäischer Investitionsfonds mobilisieren 237 Mio. EUR an Darlehen für die Unterstützung von 20 000 europäischen Kleinstunternehmen

Die Europäische Kommission und der Europäische Investitionsfonds erweitern den Zugang zu Finanzmitteln für Kleinstunternehmen mit der Mobilisierung von 237 Mio. EUR an Darlehen für 20 000 solcher Unternehmen.

20 000 Kleinstunternehmen erhalten Zugang zu Darlehen im Wert von 237 Mio. EUR im Rahmen des Europäischen Programms für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI). Gestern unterzeichnen der Europäische Investitionsfonds (EIF), der die EaSI-Bürgschaft im Auftrag der Europäischen Kommission verwaltet, sowie sechs Mikrokreditanbieter Bürgschaftsvereinbarungen, die Kleinstunternehmen Zugang zu Finanzmitteln eröffnen werden. Die Europäische Kommission wird 17 Mio. EUR zu den heute unterzeichneten Bürgschaften beitragen, die Mikrokredite im Gegenwert von 237 Mio. EUR mobilisieren sollen.

Marianne Thyssen, Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, erklärte dazu: „Ich beglückwünsche die sechs Mikrokreditanbieter aus Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Rumänien und Spanien, die ihre Bürgschaftsvereinbarungen unterzeichnen und damit Zugang zu Finanzmitteln für neue Kleinstunternehmen schaffen. Die Mikrofinanzierung ist ein wesentliches Instrument für die Förderung von Unternehmertum und die Bekämpfung sozialer und finanzieller Ausgrenzung. Die Juncker-Kommission ist der Förderung von Wachstum und Beschäftigung verpflichtet – und heute leisten wir einen ganz konkreten Beitrag zu dieser Priorität.“

EIF-Exekutivdirektor Pier Luigi Gilibert sagte: „Ich freue mich sehr, nur wenige Monate nach dem Start der EaSI-Bürgschaft unsere ersten Mikrokreditvereinbarungen zu unterzeichnen. 237 Mio. EUR werden den Mikrofinanzsektor ankurbeln und zur Unterstützung benachteiligter Kleinstunternehmer beitragen, von denen viele zuvor arbeitslos waren. Ich begrüße auch, dass wir heute Vereinbarungen mit diesen Anbietern unterzeichnen, von denen viele in den letzten Jahren erfolgreich zur Mikrofinanzierung in der EU beigetragen haben. In den kommenden Monaten wollen wir weitere Vereinbarungen dieser Art abschließen.”

Die sechs Bürgschaftsvereinbarungen sind auf Personen ausgerichtet, die ein eigenes Kleinstunternehmen gründen oder ausbauen möchten, vor allem auf diejenigen, die nur schwer auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können oder Probleme beim Zugang zu Finanzierungsmitteln haben.

Diese ersten Vereinbarungen, die Darlehensverträge für Kleinstunternehmen ermöglichen werden, unterzeichnet der EIF mit folgenden Partnern: Qredits Microfinanciering (Niederlande), Association pour le Droit à l’Initiative Economique (Frankreich), Microfinance Ireland (Irland), PerMicro (Italien), Laboral Kutxa/ Caja Laboral Popular (Spanien) und Nextebank (Rumänien). Damit sind nur fünf Monate nach dem Start der EaSI-Initiative bereits sechs Länder involviert.

Durch die EaSI-Bürgschaft in Höhe von 96 Mio. EUR soll ein Gesamtvolumen von mehr als 500 Mio. EUR im Zeitraum 2014-2020 in Form von Darlehen zur Förderung von Beschäftigung und Wachstum in Europa für die nächsten 15 Jahre mobilisiert werden, wobei insgesamt 30 800 Mikrokredite und 1000 Kredite für Sozialunternehmen bereitgestellt werden sollen. Die Bürgschaft über 96 Mio. EUR für Mikrokreditanbieter und Darlehensgeber von Sozialunternehmen wird vom EIF im Auftrag der Europäischen Kommission verwaltet.

Der EIF wird keine direkte finanzielle Unterstützung für Unternehmen leisten. Die Durchführung erfolgt vielmehr über örtliche Finanzmittler, wie etwa Mikrofinanz- und Garantieeinrichtungen sowie Banken, die in allen 28 EU-Staaten und weiteren am Programm EaSI teilnehmenden Ländern tätig sind. Diese Finanzmittler werden in direktem Kontakt mit den interessierten Parteien stehen, um im Rahmen der EaSI-Bürgschaft Unterstützung zu leisten.

Programm für Beschäftigung und soziale Innovation

Mit dem Europäischen Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) unterstützt die Europäische Kommission im Zeitraum 2014-2020 die Mikrofinanz und die Finanzierung von Sozialunternehmen mit insgesamt 193 Mio. EUR. Davon werden 96 Mio. EUR als Darlehensbürgschaft verwendet. Ziel ist die Verbesserung des Zugangs zu Mikrokrediten, d. h. Darlehen bis zu 25 000 EUR, insbesondere für sozial schwache Personen und Kleinstunternehmen. Darüber hinaus wird die Europäische Kommission erstmals auch Sozialunternehmen über Investitionen von bis zu 500 000 EUR unterstützen. Die Unterstützung für Mikrofinanz und soziales Unternehmertum erfolgt zunächst über die EaSI-Bürgschaft, die Mikrokreditanbieter und Anleger, die in Sozialunternehmen investieren, in die Lage versetzt, sich in Unternehmen zu engagieren, die ansonsten wegen des Risikos keine Finanzmittel hätten erhalten können. Die Europäische Kommission hat den EIF für die Durchführung der EaSI-Bürgschaft gewählt.

Der Europäische Investitionsfonds

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Hauptaufgabe ist es, Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa zu unterstützen, indem er ihnen den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtert. Der EIF konzipiert und entwickelt Modelle für Risiko- und Wachstumskapital, Bürgschaften und Mikrofinanzierungsinstrumente, die speziell auf dieses Marktsegment zugeschnitten sind. In dieser Funktion fördert der EIF die Ziele der EU in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, unternehmerische Initiative, Wachstum und Beschäftigung. Die Nettoverpflichtungen des EIF in Bezug auf Private-Equity-Fonds beliefen sich Ende 2014 auf insgesamt mehr als 8,8 Mrd. EUR. Mit Investitionen in über 500 Fonds spielt der EIF hinsichtlich Investitionsumfang und Investitionsspektrum eine führende Rolle in der europäischen Risikokapitalfinanzierung, vor allem im Hightech-Segment und bei der Anschubfinanzierung. Das EIF-Portfolio im Bereich Darlehensbürgschaften belief sich Ende 2014 auf über 5,6 Mrd. EUR in mehr als 350 Vorgängen. Damit ist der EIF einer der wichtigsten Bürgschaftsgeber für KMU-Darlehen und ein führender Garantiegeber in der Mikrofinanzierung.

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