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Eröffnung der Plenarsitzung: Flüchtlinge stellen Europa vor Bewährungsprobe

Hunderttausende Migranten, die Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, stellen Europa vor eine historische Bewährungsprobe, unterstrich der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz zur Eröffnung der Plenartagung. Weder Mauern noch Abschreckung, weder einzelstaatliche Maßnahmen noch nationale Egoismen seien die richtige Antwort, sondern eine gemeinsame Asyl- und Flüchtlingspolitik, fügte er hinzu.

Schulz wies darauf hin, dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Mittwoch vor dem Plenum seine Pläne zur Aufteilung von Asylsuchenden unter den EU-Ländern vorstellen will.

 

„In ihrer Verzweiflung überqueren Familien mit ihren Kindern das Mittelmeer in Schlauchbooten. Die Menschen campieren in Bahnhöfen, zwängen sich durch Stacheldraht, liefern sich erbarmungslosen Schleppern aus. Viele verlieren dabei ihr Leben. Männer. Frauen. Kinder, die in Lastwagen ersticken und im Mittelmeer ertrinken“, sagte Schulz.

 

Diese Menschen fliehen vor Terrororganisationen wie dem sogenannten Islamischen Staat, der nicht nur die unwiederbringlichen Kulturgüter von Palmyra zerstört, sondern auch den Direktor des dortigen Museums öffentlich enthauptet hat, so der Präsident des Europäischen Parlaments.

 

Die Frage, die Europa beantworten muss, lautet: Wollen wir eine Union „aller gegen alle“ oder eine „Union der Solidarität“, sagte Schulz, der die Politiker dazu aufrief, „bei all den Debatten über Zahlen und Quoten nicht zu vergessen, dass wir über Menschen und ganz bittere Schicksale reden“. „Die Menschen, die zu uns kommen, die kommen, weil sie an uns glauben, an unsere Werte glauben“, fügte er hinzu.

 

Der Präsident bedankte sich bei all den Menschen, „die überall, an Bahnhöfen, an Urlaubsstränden und vielen anderen Orten erschöpfte Flüchtlinge mit Wasser und Nahrung versorgen, ihnen Kleider geben und ihren Kindern Spielzeug geben und die sich melden, um freiwillig in Flüchtlingsunterkünften auszuhelfen. Diese Menschlichkeit muss unsere Richtschnur sein, damit sich das Bild, das furchtbare Bild des kleinen Aylan Kurdi, das sich uns allen eingebrannt hat, in Europa nie mehr wiederholt“.

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