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EURES-Netzwerk: Arbeitskräftemobilität als Mittel gegen Arbeitslosigkeit

Obwohl in einigen Mitgliedstaaten die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist und es in anderen Mitgliedstaaten offene Stellen gibt, ist die Mobilität von Arbeitskräften innerhalb der EU relativ gering. Das Europäische Netz der Arbeitsvermittlungen (EURES) hilft Arbeitsuchenden dabei, ins Ausland zu gehen und eine Beschäftigung in Europa zu finden. Am Mittwoch (24.2.) debattiert das Plenum über Vorschläge zur Verbesserung von EURES. Die Abstimmung findet am Donnerstag statt.

Sie können die Plenardebatte am Mittwoch am späten Nachmittag live auf unserer Website verfolgen

Die Mobilitätsrate in der EU der 27 lag im Jahr 2012 mit lediglich 0,29 Prozent unter den Zahlen für Australien (1,5 Prozent zwischen 8 Bundesstaaten) und die Vereinigten Staaten (2,4 Prozent zwischen 50 Bundesstaaten). Nur rund 7,5 Millionen der europäischen Erwerbstätigen von insgesamt 241 Millionen sind in einem anderen Mitgliedstaat wirtschaftlich aktiv. Dies entspricht einem Anteil von nur 3,1 Prozent.

Es gibt zahlreiche Gründe, warum das Mobilitätspotenzial der EU-Erwerbsbevölkerung noch nicht erschlossen wurde und viele den Wunsch nach Arbeitsmobilität nicht in die Tat umsetzen. Die häufigsten Probleme sind jedoch mangelnde Sprachkenntnisse und Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche.

Neugestaltung des EURES-Netzwerkes

Das EURES-Netzwerk existiert seit 1993 und wird von der Europäischen Kommission geleitet. Das Kooperationsnetzwerk soll die Arbeitskräftemobilität im Europäischen Wirtschaftsraum (inkl. Schweiz) erleichtern und fördern. Arbeitskräfte, die die Absicht haben ins Ausland zu ziehen, finden auf EURES verfügbare Stellenausschreibungen in den anderen Mitgliedstaaten und wertvolle Informationen zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber werden bei der Rekrutierung von Arbeitskräften aus anderen Ländern unterstützt.

EURES umfasst über eine Million Stellenangebote sowie 235 000 Lebensläufe. Bei EURES sind etwa 6 000 Arbeitgeber registriert.

Eine neue Verordnung sieht eine Neugestaltung und Stärkung des EURES-Netzwerkes vor. Das Verzeichnis der auf EU-Ebene verfügbaren Stellenangebote soll möglichst vollständig sein. EURES soll einen umfassenden Pool an Lebensläufen beinhalten. Das Netzwerk soll einen guten automatisierten Abgleich zwischen den verfügbaren Stellenangeboten und Lebensläufen in den verschiedenen Mitgliedstaaten organisieren. Mitgliedstaaten sollen effizient Informationen über Arbeitskräftemangel und ‑überschuss austauschen. Außerdem soll das Portal in der Zukunft auch Lehrstellen und Praktikumsplätze anzeigen.

Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments, der Österreicher Heinz K. Becker (EVP) betont in unserem Video-Interview: „Wir wollen genau jetzt, in dieser Phase, die massive Einbindung der privaten Arbeitsvermittler. Wir wollen die Einbindung der regionalen Arbeitsvermittler. Wir wollen die Einbindung der Sozialpartner, wenn sie Angebote machen für Jobs. Wie wollen die Einbindung von NGOs, wenn sie es tun.“

Die Arbeitsmarktpolitik inkl. Fördermaßnahmen ist Kompetenz der Mitgliedstaaten.

Das Plenum stimmt über die Vorschläge am Donnerstag (25.2.) ab.

über dieter

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