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Ist Bio gesünder?

Welche Auswirkungen haben Bio-Lebensmittel auf unsere Gesundheit und welcher Lifestyle wird mit ihnen assoziiert? Das STOA-Wissenschaftspanel des EU-Parlaments ging 18.11. diesen Fragen nach. Auch wenn die ernährungswissenschaftlichen Nutzen von Bio-Produkten näher erforscht werden müssen, wird „Bio“ in der Regel mit einem gesunden Lebensstil assoziiert. Zwei Drittel der Teilnehmer an unserer Twitter-Umfrage gaben an, dass sie bevorzugt Bio-Lebensmittel kaufen.

Bio-Lebensmittel stammen aus ökologischer Landwirtschaft und basieren auf den Prinzipien des Schutzes der menschlichen Gesundheit sowie des Umwelt- und Tierschutzes. Lebensmittel können nur als Bio-Lebensmittel bezeichnet werden, wenn 95 Prozent der Zutaten aus biologischer Landwirtschaft stammen.

Die EU-Verordnung über die biologische Produktion und die Kennzeichnung von biologischen Erzeugnissen wird derzeit überarbeitet. Die Verhandlungsführer des EU-Parlaments fordern maßgeschneiderte Kontrollmechanismen und Vor-Ort-Kontrollen der Biobauernhöfe, um möglichen Betrugsfällen entgegenzuwirken.

Unbestritten ist, dass die biologische Landwirtschaft der Natur und Umwelt geringeren Schaden zufügt als die konventionelle Landwirtschaft. Doch wie steht es um die Auswirkungen auf die Gesundheit sowie die ernährungswissenschaftlichen Vorteile? Das STOA-Wissenschaftspanel, die parlamentseigene Stelle für die wissenschaftliche Beurteilung von technologischen Optionen, veranstaltete einen Workshop. Experten und EU-Abgeordnete debattierten über das Thema.

Der EU-Abgeordnete Momchil Nekov (S&D) aus Bulgarien übernahm den Vorsitz des Workshops. Er ist davon überzeugt, dass die „biologische Landwirtschaft im öffentlichen Diskurs an Bedeutung gewinnen solle“. Die biologische Landwirtschaft sei im Grunde eine „Investition in die öffentliche Gesundheit“.

Innerhalb der Experten herrschte Einigkeit darüber, dass die ernährungswissenschaftlichen Nutzen von Bio-Lebensmitteln näher erforscht werden müssen. Konsumenten von Bio-Lebensmitteln sind in der Regel gesundheitsorientiert. Bernhard Watzl vom Max Rubner-Institut in Deutschland erklärte, es gebe „keinen Beweis, dass ökologisch hergestellte Kulturpflanzen einen signifikant höheren Nährwert besitzen als herkömmliche Kulturpflanzen“. Dennoch habe ein „Bio-Lifestyle“ einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Konsumenten, die zu Bio-Lebensmitteln greifen, konsumieren mehr Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse als Konsumenten, die keinen Wert auf „Bio“ legen, betonten Axel Mie von der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften und Johannes Kahl von der niederländischen Gesellschaft für Lebensmittelqualität und Gesundheit.

Ewa Rembiałkowska von der Warschauer Universität für Lebenswissenschaften hob hervor, dass Bio-Lebensmittel für die Gesundheit von Mensch und Tier möglicherweise förderlicher sind als Nicht-Bio-Lebensmittel. Es gebe bezüglich des Hormonhaushalts und Immunsystems „signifikante Unterschiede“ zwischen Tieren, die mit Bio-Futter und solchen, die mit herkömmlichen Futter aufgezogen wurden. Die Unterschiede zeigten sich vor allem in der zweiten Generation.

Tierstudien wiesen auf ein höheres Fruchtbarkeitsniveau, eine niedrigere Sterblichkeitsrate bei der Geburt und ein besseres Immunsystem hin. Futterwahlversuche, bei denen Ratten zwischen Bio-Futter und konventionellem Futter wählen konnten, hätten ergeben, dass die Ratten Bio bevorzugten, so Rembiałkowska.

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