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Martin SCHULZ - EP President
Martin Schulz. FOTO: Europaische Parlament 2015.

Präsident Schulz zum Europatag: „Es ist an der Zeit, für Europa zu kämpfen“

Zur Eröffnung der Mai-Plenartagung erinnerte der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz an die Erklärung des französischen Außenministers Robert Schuman vom 9. Mai 1950 über die Schaffung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) – der Vorgängerin der EU. Er rief die Europäer dazu auf, den gleichen Mut zu zeigen und für Solidarität sowie friedliche Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg zu kämpfen und sich dem „Modell der Zerstörung und der Gewalt“ entgegenzusetzen. 

Nach der Vorführung von Beethovens „Ode an die Freude“ im Plenum durch die jungen Musiker des „AdAstra“-Quartetts der Straßburger Musikakademie wiederholte Schulz herausragende Zitate aus Schumans Rede, zum Beispiel, dass der Friede der Welt nicht gewahrt werden kann „ohne schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen“, oder dass sich Europa „nicht mit einem Schlag“ herstellen lässt, und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung, „sondern durch konkrete Tatsachen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“

„Heute durchlebt Europa stürmische Zeiten, vielleicht steht es sogar vor einer – wenn nicht sogar entscheidenden – Zerreißprobe. Und mehr denn je braucht es mutige Bürgerinnen und Bürger, die sich zur europäischen Einigung bekennen, braucht es Menschen, die uns wach rütteln und daran erinnern, was wirklich wichtig ist“, so Schulz, der einige solche Vorbilder erwähnte und zitierte, wie zum Beispiel Papst Franziskus, der eine Rückbesinnung der Europäer auf ihre Grundwerte und den Humanismus gefordert hatte, sowie dass sie gleich den Gründungsvätern Europas wieder ein „Modell des Friedens und der Kooperation“ dem „Modell der Zerstörung und der Gewalt“ entgegensetzen sollten.

Schulz zitierte weiterhin die Worte des kongolesischen Arztes und Sacharow-Preisträgers Denis Mukwege über die Verteidigung der Menschenwürde und Menschenrechte durch die EU sowie die Worte von Nigerias Präsidenten Muhammadu Buhari über seine Bemühungen, die Geißel der Unterentwicklung zu bekämpfen.

Ferner erwähnte er die Vorhersage des portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa, dass Europa den Terrorismus überwinden wird, wie es auch damals die Barbarei hat besiegen können, sowie den estnischen Präsidenten Toomas Hendrik Ilves, der gewarnt hatte, dass „Lösungen“, die eine Rückkehr zum „nationalstaatlichen Denken“ fordern, Europa wieder in eine Zeit wie die vor dem zweiten Weltkrieg zurückführen könnte.

„Es ist an der Zeit, für Europa zu kämpfen. Alle Europäerinnen und Europäer, die an dieses Modell der transnationalen Demokratie als das beste Modell für die Sicherung von Zusammenhalt und Frieden glauben, sind aufgerufen, aufzustehen und nicht länger zu schweigen und sich zu unserem Europa zu bekennen“, so Schulz abschließend.

über helmut

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