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Kommission leitet eingehende Untersuchung der geplanten Übernahme von Office Depot durch Staples ein

Die Europäische Kommission wird die Übernahme des Bürobedarfshändlers Office Depot durch dessen Wettbewerber Staples eingehend untersuchen

Die Europäische Kommission hat nach der EU-Fusionskontrollverordnung eine eingehende Untersuchung der Übernahme des Bürobedarfshändlers Office Depot durch dessen Wettbewerber Staples, beide aus den USA, eingeleitet. Die Kommission hat Bedenken, dass die Übernahme zu Preiserhöhungen und geringerer Auswahl führen könnte.

Staples und Office Depot vertreiben Bürobedarfsprodukte über verschiedene Vertriebskanäle, darunter Großhandel, Einzelhandel, Direktverkauf (Internet und Kataloge) sowie nationale und internationale Lieferverträge. Nach der vorläufigen Untersuchung hatte die Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken in Bezug auf die Märkte für den Verkauf von Bürobedarfsprodukten an Geschäftskunden im Wege internationaler Lieferverträge im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und im Wege nationaler Lieferverträge in den Niederlanden und Schweden. Hauptabnehmer von Bürobedarfsprodukten sind Privatunternehmen und öffentliche Verwaltungseinrichtungen.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte dazu: „Große wie kleine Unternehmen und Organisationen benötigen für die tägliche Arbeit Bürobedarfsartikel. Durch die eingehende Prüfung wollen wir sicherstellen, dass der Wettbewerb durch den Zusammenschluss der beiden größten Anbieter von Bürobedarfsprodukten nicht beeinträchtigt wird.“

Gemäß der vorläufigen Untersuchung der Kommission sind Staples und Office Depot, zusammen mit ihrem größten europäischen Wettbewerber Lyreco, die wichtigsten Anbieter von Bürobedarfsprodukten für Geschäftskunden. Einige kleinere Wettbewerber verfügen über ein kleineres Einzugsgebiet und dürften daher nicht in der Lage sein, nach dem Zusammenschluss ausreichenden Wettbewerbsdruck auf das neu aufgestellte Unternehmen auszuüben. Durch den Zusammenschluss würde ein wichtiger Wettbewerber wegfallen, so dass die Zahl der in Frage kommenden Anbieter auf ohnehin schon konzentrierten Märkten weiter zurückginge und Preiserhöhungen zu befürchten wären

Die vorläufige Untersuchung warf zudem wettbewerbsrechtliche Bedenken in Bezug auf den Bürobedarfsgroßhandel in Schweden auf, wo die beteiligten Unternehmen offenbar keine nennenswerten Wettbewerber mit einer ähnlich breiten Produktpalette haben.

Aufgrund dieser Bedenken wird die Kommission die geplante Übernahme nun einer eingehenden Untersuchung unterziehen, die ergebnisoffen geführt wird.

Die Kommission hat nun 90 Arbeitstage Zeit (d. h. bis zum 10. Februar 2016), um einen abschließenden Beschluss zu fassen. Der Zusammenschluss wurde am 21. August 2015 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet.

Unternehmen und Produkte

Staples ist eine in den USA ansässige Aktiengesellschaft, die an der Börse NASDAQ notiert ist. Sie vertreibt Bürobedarfsprodukte in Nord- und Südamerika, Europa, Asien, Australien und Neuseeland.

Office Depot ist eine in den USA ansässige Aktiengesellschaft, die an der Börse NASDAQ notiert ist. Sie vertreibt Bürobedarfsprodukte in 57 Ländern.

Fusionskontrollvorschriften und -verfahren

Die Kommission hat die Aufgabe, Fusionen und Übernahmen von Unternehmen zu prüfen, deren Umsatz bestimmte Schwellenwerte übersteigt, und Zusammenschlüsse zu untersagen, die den wirksamen Wettbewerb im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in einem wesentlichen Teil desselben erheblich beeinträchtigen würden.

Der weitaus größte Teil der angemeldeten Zusammenschlüsse ist wettbewerbsrechtlich unbedenklich und wird nach einer Standardprüfung genehmigt. Nach der Anmeldung muss die Kommission in der Regel innerhalb von 25 Arbeitstagen entscheiden, ob sie den Zusammenschluss im Vorprüfverfahren (Phase I) genehmigt oder ein eingehendes Prüfverfahren (Phase II) einleitet.

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