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Graphen:“Wundermaterial“ des 21. Jahrhunderts

Biegsame Smartphones, leichtere Flugzeuge. EU-Abgeordnete haben im Juni (2.6.) über die Verwendungsmöglichkeiten von Graphen diskutiert. Möglicherweise kann Graphen in der nahen Zukunft bereits in den verschiedensten Bereichen – von der Elektronikbranche bis hin zum Gesundheitssektor – eingesetzt werden.

 

In einem STOA-Workshop mit Experten haben EU-Abgeordnete über die Verwendungsmöglichkeiten von Graphen und seinen Nutzen für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert. Konstantin Novoselov, einer der Erfinder, nahm am Workshop teil.

Graphen kann in den verschiedensten Bereichen verwendet werden. Die Bandbreite reicht vom Maschinenbau über die Elektronikbranche bis hin zum Gesundheitssektor.

Was ist Graphen?

Graphen wurde im Jahr 2004 von Andre Geim und Konstantin Novoselov entwickelt. Sie wurden 2012 für ihre Erfindung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

Graphen ist ein Material, das aus einer Schicht von Kohlenstoffatomen besteht, die ein bienenwabenförmiges Muster aufweist. Graphen ist 200 Mal stärker als Stahl, es ist äußerst leicht und flexibel. Graphen ist eine millionenfach dünner als ein menschliches Haar. Das Material leitet zudem Elektrizität schneller als die meisten anderen Materialien. In mehreren Schichten angeordnet, bildet es Graphit. Dieser wird für Bleistifte benutzt.

 

Die EU als Spitzenreiter in der Verwendung von Graphen

Die EU engagiert sich darin, Graphen und damit verbundene, ähnliche Materialien im gesellschaftlichen Leben zu etablieren. Im Laufe der folgenden 10 Jahre wird die EU über ihre Vorzeigeprojekte „Graphene Flagship“-Initiative und „Horizon 2020“ eine Milliarde Euro in die Entwicklung von Technologien investieren, die auf Graphen basieren.

 

„Wir benötigen weitere Vorzeigeprojekte wie Graphen in den angewandten Wissenschaften. Wissenschaft und Industrie müssen zusammen arbeiten“, so der polnische Vorsitzende des Industrieausschusses Jerzy Buzek (EVP). Professor Novoselov betont, dass die Industrie die Impulse für die Entwicklung neuer Technologien setzen muss: „Die Wissenschaft ist der leichtere Teil. Um eine Technologie entwickeln zu können, muss man wissen, für welche Produkte sie eingesetzt werden soll.“ Er erklärt, wie die Graphen-Erfolgsstory gelingen kann: „Europa muss in der Graphenentwicklung und -produktion den Ton angeben. Nach Ablauf des Flagship -Programms in zehn Jahren soll dann das neue Graphen bereit stehen.“

„Die Stein-, Bronze- und Eisenzeit definierte sich über die jeweiligen Materialien. Diese ermöglichten die Entwicklung neuer Technologien. Es könnte sein, dass wir nun in das Graphen-Zeitalter eintreten“, so die griechische S&D-Abgeordnete Eva Kaili , erste stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftspanels. Das Wissenschaftspanel ist im EU-Parlament für die wissenschaftliche Beurteilung von technologischen Optionen zuständig.

Der österreichische EU-Abgeordnete Paul Rübig (EVP) leitete den Workshop des Wissenschaftspanels.

über dubi

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