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Regional- und Kommunalverwaltungen der EU: Die 315 Mrd. EUR-EU-Investitionsoffensive auch auf den Umbau des Meeresenergiesektors ausrichten

Mitglieder des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) plädieren für verstärkte EU-Investitionen in die Meeresenergie. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft könnte Gezeiten- und Wellenenergie bis 2050 10-15% des EU-Strombedarfs decken und bis zu 500 000 Arbeitsplätze schaffen. Meeresenergie könnte auch zur Diversifizierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft beitragen, was eine wesentliche Voraussetzung für die Erfüllung der Verpflichtungen der EU in den Bereichen Klimaschutz und erneuerbare Energien ist.

Meeresenergie ist Förderschwerpunkt in den wirtschaftlichen und energiepolitischen Wachstumsplänen und der Strategie für blaues Wachstum der EU, die wiederum in die langfristige Nachhaltigkeitsstrategie der EU eingebettet sind. In einer Stellungnahme des AdR – der Versammlung der Regional- und Kommunalvertreter der EU – zum Thema „Entwicklung des Potenzials der Meeresenergie“ schlagen Berichterstatter Rhodri Glyn Thomas (EA/UK) und die Fachkommission für Umwelt, Klimawandel und Energie des AdR vor, dass die Meeresenergie eine der Prioritäten des neuen, mit 315 Mrd. EUR dotierten Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sein sollte.

Zwar ist die EU weltweit führend bei der Entwicklung der Meeresenergie, doch fragt sich Rhodri Glyn Thomas, der Mitglied der walisischen Nationalversammlung für Carmarthen East und Dinefwr ist, „wie lange noch“. Er warnt, dass die EU weitere Investitionen sicherstellen muss, wenn sie ihre Führungsrolle behalten will, und schlägt vor, Meeresenergie prioritär über den EFSI zu fördern. „Meeresenergie könnte ein Eckpfeiler für den Aufbau von Partnerschaften zwischen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften, Unternehmen und Forschungsinstituten sein“, erläutert er. „Sie kann Arbeitsplätze vor Ort schaffen und vor allem Energieversorgungssicherheit gewährleisten, aber dazu tun umfangreiche Investitionen Not.“

Investitionen von außen sind bislang durch das wahrgenommene Risiko in Verbindung mit unbekannten Technologien, Bürokratie, Netzproblemen und hohen Kosten behindert worden. Zur Überwindung dieser Probleme sind die Europäische Investitionsbank und eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen den EU-Institutionen und auf regionaler Ebene gefordert. Auch müssen die Regional- und Kommunalverwaltungen den Unternehmen Impulse geben. Die Europäische Kommission sollte bedenken, dass ihr Forum für Meeresenergie, das die Entwicklung des Sektors fördern und überwachen soll, auf die Unterstützung der lokalen und regionalen Ebene angewiesen sein dürfte. Ferner wird vorgeschlagen, das Forum zu einer Plattform der Industrie auszubauen, um die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen, den Unternehmen und den Forschungseinrichtungen zu koordinieren.

MEP Miriam Dalli , die an der Debatte teilnahm, betonte die Bedeutung der erneuerbaren Energieträger im EU-Energiemix: „Neben den bereits etablierten Erneuerbare-Energien-Technologien muss auch das Potenzial der Meeresenergie für einen bedeutsamen Beitrag zu Beschäftigung, Innovation, Klimaschutz und Umweltzielen freigesetzt werden. Wir müssen die Hindernisse ausräumen und die Zusammenarbeit zwischen Technologieentwicklern, politischen Entscheidungsträgern, Investoren und anderen Interessenträgern fördern, um die Kluft zwischen Forschung und Markt zu überbrücken.“

Die Länder entlang der europäischen Atlantikküste werden als Schwerpunkt für die Entwicklung der Meeresenergie genannt, und der AdR fordert in seinemStellungnahmeentwurf eine Neuausrichtung der Finanzierungsprogramme für den atlantischen Raum auf die Förderung der Entwicklung von Meeresenergie. Die Entwicklung einer Makroregion „Atlantikraum“ könnte nach wie vor und insbesondere für Frankreich, Irland, Spanien und Portugal von Interesse sein. Indes könnte die Meeresenergiebranche auch in anderen Seegewässern oder Meeresbecken ausgebaut werden und zur Förderung der regionalen Wirtschaft und Beschäftigung in Küstengebieten in ganz Europa beitragen.

Für den AdR hängt der Erfolg der noch vergleichsweise neuen Meeresenergiebranche davon ab, dass Anreize für Investoren gegeben, die Interessenträger einbezogen und die Akzeptanz in der Öffentlichkeit gesichert werden. Um „die Herzen und Köpfe“ der europäischen Bürger dafür zu gewinnen, ist der AdR bereit, sich für die Einbeziehung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Meeresenergie zu engagieren, insbesondere im Rahmen einschlägiger Veranstaltungen wie der Sustainable Energy Week , der Europäischen Woche für nachhaltige Energie.

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